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Teilnahme Junge Chöre 09.11.2013 in Brackenheim

2013-11-09 20:55

Wir waren dabei


 

Von virtuos bis
klanggewaltig


Zehn Vokalformationen aus
dem Zabergäu und Leintal begeisterten beim Festival der Jungen Chöre am
Samstagabend in Brackenheim


Von Kerstin Besemer


„Ein Lied kann eine Brücke sein“ – s’Chörle, der kleine,
nur zehn Sänger starke Chor aus Haberschlacht wählte diesen Titel sicher nicht
ohne Grund, denn das Festival der Jungen Chöre im Brackenheimer Bürgerzentrum
ist alljährlich ein Brückenschlag zwischen verschiedensten Stilen der
Chormusik, zwischen allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten.
In diesem Sinne
formulierte es auch Bruno Till, Vorsitzender des TGV Dürrenzimmern, dessen Chor
Arcobaleno 2013 Ausrichter des Abends war: „Was wir heute Abend hören, ist das
Ergebnis von wochenlanger, oft monatelanger Probenarbeit. Chorgesang bringt
jede Woche Menschen zusammen, die oft unterschiedlicher nicht sein könnten.“ Im
Chor, so unterstrich er, gehe niemand als Verlierer von der Bühne, egal, wie
jemand im Alltag angesehen sei. Werner Treuer, Präsident des
Zabergäu-Sängerbundes, bestätigte das gemeinschaftliche Erleben als zentralen
Aspekt des Chorgesangs. 

Wer nun drei
Stunden vornehmlich Rock und Pop erwartete, lag falsch. Das Programm, das die
Veranstalter zusammengestellt hatten, reichte von Bach und Händel bis zu den
Toten Hosen, von afrikanischen Gesängen bis zu mitreißenden Gospels. Neben den gemischten Chören,
fielen zwei Formationen besonders auf: Die Frauenchor Sing 4 fun aus
Eibensbach bestach durch sehr reinen, klaren Ton in dynamisch anspruchsvollen
Balladen wie „One moment in time“, bekannt geworden durch Withney Houston. Der MGV Ochsenburg präsentierte
eine reife Leistung und zeigte, dass auch klassische Männerchorliteratur für
einen Abend der Jungen Chöre taugt. Ihre Interpretation des „Drunt’n in der Au“
mit den Soli von Sebastian und Julian Schüle riss die Zuhörer förmlich von den
Stühlen. Für ihr „Congratulations“ von den Sportfreunden Stiller sorgte die
Rockband „Oxuvatus“ aus Ochsenburg für den passenden Sound.
Begeisterungsstürme erlebten auch die Gospel-Voices aus Hausen mit ihrem
Dirigenten Julius Gyurcsek. Rita Schmoll überraschte mit einem
gekonnt-rauchigen Solo in „I wanna be ready“. 

Querbeet aus
Stetten bewiesen unter Dirigentin Kathrin Fedele, dass guter Chorgesang auch ohne
Instrumentalbegleitung auskommt. Haste Töne aus Meimsheim präsentierten ein
Medley beliebter Queen-Hits und Arcobaleno aus Dürrenzimmern eröffneten den
Abend mit beliebten Songs aus Deutschpop, Gospel und dem gefühlvollen „This I
promise you“  von Ronan Keating. Get up
aus Zaberfeld wird seit September von Kathrin Brumm geleitet und bewies
insbesondere beim bekannten Hit Freiheit von Marius Müller-Westernhagen ein
Gespür für die musikalische Interpretation aussagenstarker Textpassagen. Das
Leintal, vertreten durch Tonitus (Leingarten) und Power Voices (Schwaigern)
bildete den Abschluss des Chorreigens. Die Schwaigerner punkteten mit guter
Intonation und flotter Choreografie. Tonitus überzeugte mit einer überaus
gelungenen Vokalvariante des berühmten Air aus Bachs Orchester-Suite Nr. 3.
Sopranistin Eva Sell verzauberte das Publikum mit ihrem Melodiesolo, während
der Chor  ihren klaren Ton mit den
Harmonie der drei Begleitstimmen stützte.


Hintergrund Region des GesangsMit Recht kann
man das Zabergäu und Leintal als sangesfreudige Region bezeichnen. Insgesamt 14
so genannte Junge Chöre gibt es innerhalb des Zabergäu-Sängerbundes – zehn
davon waren im Bürgerzentrum zu hören. „Sie singen modernes Liedgut aus Pop,
Rock, Musical oder interpretieren Klassiker in aktueller Weise“, so
ZSB-Präsident Werner Treuer. Allein 244 Sängerinnen und Sänger standen auf der
Bühne, dirigiert von acht Chorleitern, diversen Instrumentalisten und
choreografisch unterstützt von der Dance Company aus Hausen. Das Festival der
Jungen Chöre wird seit 1999 jedes Jahr von einem anderen Chor des ZSB
ausgerichtet. (keb)  

 

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