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Auftritt Viva la musica 2011

2011-05-16 08:18

Mit sichtlicher Freude am Singen

Zaberfeld - Dieses Konzert war ein Paukenschlag. Der Ochsenburger Männergesangverein feierte in der proppenvolle Zaberfelder Gemeindehalle bis Mitternacht sein 160-jähriges Bestehen. Geboten wurde den Zuhörern ein breites Spektrum heutigen Chorgesangs.

Mit dem Einmarsch des Gastchors und "Viva la musica − Es lebe die Musik" begann das Festival. Da lebte die Laienchormusik, mehr noch, sie lebte sich aus. Der Spaß am Singen war durchweg spürbar.

Einfühlsam Im ersten Teil des Abends sangen die Männerchöre. Friedrich Silcher, Zeitgenosse des Liederkranzes im Gründungsjahr, hätte seine Freude gehabt: Volkslied in Reinkultur wurde dargebracht. Der Gastgeber, dirigiert von Stephan Melchior, sang einfühlsam "Es fällt ein Tau" und wanderfroh "Es zogen auf sonnigen Wegen drei lachende Mädchen vorbei". Und Silchers "Ännchen von Tharau" wurde wunderbar vorgetragen.

Die männlichen Gäste aus Mühlbach (unter der Leitung von Herbert Kiefer) und aus Flehingen (Dirigent Dieter Hengst) hielten mit sehr gut mit. Der MGV Mühlbach etwa bekam viel Beifall für Robert Schumanns "Mondnacht" und einen Chorsatz des alt bekannten Liedes "Wo"s Dörflein traut zu Ende geht". Die Tenorstimmen in "Es war, als ob der Himmel die Erde still geküsst" setzten besondere Akzente.

Nach Pause und Ehrungen (Bericht folgt) kam etwas ganz anderes: die Band der "Weizenbierfreunde". Sebastian Schüle, der schon zusammen mit seinem Bruder Julian im Chor als Solist erfolgreich aufgetreten war, zog hier andere Register. Die kabarettistisch-heitere Note, die schon Moderator Otto Deubler und Vorstand Gerold Leible in ihren Ansagen zum Ausdruck brachten, kam jetzt auch in Tönen zur Geltung. Bei Gästen aus dem badischen Nachbarland lag es nahe, den Zwist zwischen Baden und Schwaben auf die Schippe zu nehmen und hinüber wie herüber auszuteilen.

So ganz wie nebenbei erfuhr man dann auch etwas aus der Geschichte: 1851 gab es für Ochsenburg, immerhin einmal Stadt, das Konsistorialdekret, einen Singverein unter der Leitung der örtlichen Lehrer zu gründen. Nach dem Krieg 1870/71 ruhte der Verein und wurde 1909 wieder gegründet. Auch nach beiden Weltkriegen gab es Neugründungen. Danach ging es aufwärts, bis heute. Doch Frauen wollte man lieber nicht aufnehmen.

Der moderne Chorgesang bestimmte in hervorragender Qualität den zweiten Teil. Der Liederkranz Haberschlacht, ebenfalls unter Stephan Melchior, brachte UFA-Melodien nach dem Motto "Das gab"s nur einmal" − schwungvoll und zeitgemäß. Der Gemischte Chor wurde von Nina Reichert am Klavier unterstützt, die auch die Ochsenburger begleitet hatte.

Schwungvoll Der Junge Chor Arcobaleno Dürrenzimmern, in bunten Regenbogenfarben, brachte Rhythmus und Schwung in den Saal. Paul Ankas unvergesslicher Schlager "Diana", Connies "kleine Italiener" und "Schuld war nur der Bossa Nova" wurden fetzig gesungen. Dirigent Julius Gyurcek führte virtuos am Klavier.

Auch Brackenheims Junger Chor "Taktlos", geleitet von Heike Harfmann, erwies sich erneut als stark. Er hat sich zu einem Vorzeige-Chor entwickelt. Die Ochsenburger hielten mit Udo-Jürgens-Liedern noch einmal modern mit. Zusammen mit Mühlbach bildete "Dank am Abend" dann den Schluss.

Von Irmhild Günther erschienen in Heilbronner Stimme 16.05.2011

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